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Der „Hahn am Kulturmist“

wirkt lethargisch, teilnahmslos, unwillig, unfähig, etwas verändern zu können. Er ist sozusagen „zugemüllt“.

Für die Herstellung wurde Abfallmateriall verwendet, größtenteils Überreste von Fotomaterial, für die oberste Schicht des Körpers und in Streifen geschnittene Plastik-Einkaufstaschen für die Schwanz-Federn. Das Tier hat menschliche, hinterfragende, traurige Augen, um die Identifikation des Betrachters mit dem Hahn zu fördern.

Die Hühnerfüße, aus denen der ganze Müll empor ragt, sind goldfarben und stehen für die Reichtümer der Konsumgüter-Produzenten, den Nutznießern und Verursachern der damit einher gehenden Umweltsünden.

Dieses Objekt will als Konsumkritik verstanden sein und die Wegwerf-Gesellschaft der Industrieländer anprangern.
Alle(s) unter einer Decke oder
Der Hase weiß von nichts

Die Unerkannten,  von Allgemeinkosten Zehrenden, Durchtriebenen, Hartherzigen, kaltblütig nach Macht und Einfluss Strebenden, von gemeinsamen Machenschaften Profitierenden, ihre Unschuld Beteuernden,   stecken meist unter einer Decke, agieren verdeckt, getarnt, wenig transparent - daher diese Allegorie.

Info: Victor von Hase war ein Jurastudent in Heidelberg, der sich im Jahr 1855 vor Gericht verantworten musste. Er soll damals einem Freund zur Flucht verholfen haben, weil dieser zuvor einen Studenten im Duell erschossen hatte. Als sich Victor von Hase vor Gericht zu dem Fall äußern sollte, sagte er nur: "Mein Name ist Hase; ich weiß von nichts."

Der antike Goldrahmen umschließt geschmolzenes, Schnee und Himmel symbolisierendes Plastik und einen kleinen Schneehasen aus Kunststoff.

Schau anders aus,
sei anders, sieh anders!

Diese Licht-Installation soll tatsächlich „erleuchten“. Die Beleuchtung bringt die Erkenntnis, das hinter schriller, bunter Ablenkung wahre Werte existieren und für denjenigen, der nicht mit dem Main-Stream schwimmt, auch tatsächlich ersichtlich sind. Es fordert auf, sich aus der Masse der Gleichgültigen zu erheben, sich anders zu geben und andere, höhere Werte schätzen zu lernen.

Wer geduldig ist und genauer hinsieht, kann einen Sinnspruch hinter dem blauen Glasstein lesen. Ein Zweiter ist durch die bunten, dreidimensionalen, transluziden Kunststoff-Quadrate, welche eine Anspielung auf die „Little Boxes“ von Malvina Reynolds (siehe nachfolgenden Liedtext) sind,  stark verdeckt und wird nur bei Erwerb offenbart.























LITTLE BOXES

Little boxes on the hillside,
Little boxes made of ticky tacky,
Little boxes on the hillside,
Little boxes all the same.
There's a green one and a pink one
And a blue one and a yellow one,
And they're all made out of ticky tacky
And they all look just the same.
And the people in the houses
All went to the university,
Where they were put in boxes
And they came out all the same,
And there's doctors and lawyers,
And business executives,
And they're all made out of ticky tacky
And they all look just the same.
And they all play on the golf course
And drink their martinis dry,
And they all have pretty children
And the children go to school,
And the children go to summer camp
And then to the university,
Where they are put in boxes
And they come out all the same.
And the boys go into business
And marry and raise a family
In boxes made of ticky tacky
And they all look just the same.
There's a green one and a pink one
And a blue one and a yellow one,
And they're all made out of ticky tacky
And they all look just the same.                                Malvina Reynolds
Sei du selbst -
sei wahrhaftig!

Es ist – wie es ist …

Der Spiegel als unparteiischer, neutraler Widerpart wird hier zum belehrenden Selbst. Der hypnotisch die Augen verdrehende Affe kommt dem Betrachter aus dem Rahmen entgegen und fordert ihn auf, sich selbst zu akzeptieren, anzunehmen mit all den Makeln und Schönheitsfehlern, die man stets an sich entdeckt.

Da selbst Schönheitsikonen oftmals an sich zweifeln und an ihrem Erscheinen oder ihrem Auftreten etwas zu bemängeln haben, kann diese Aufforderung für jeden Betrachter auch im Hinblick auf innere Werte bedeutungsvoll sein.

Er, der Affe, darf unsereins ermahnen, ist er doch selbst weder schön noch begehrenswert und dennoch sehr present und schillernd. Anstelle der Augen sehen uns Gummibälle an, deren Maserung an hypnotisierende Kreise erinnert,  die einen beschwörenden Blick vermitteln sollen.























Hunde nicht

in den Wäschetrockner!


... eine  Anspielung auf einen außergewöhnlichen Vorfall in den Siebziger-Jahren in den USA, als eine Dame einen psychischen Schock erlitt, da sie ihr Haustier zum Trocknen in die Mikrowelle steckte und dadurch tötete. Sie verklagte den Hersteller des Herdes erfolgreich auf eine beträchtliche Summe Schadenersatz, mit der Begründung, dass weder in ihrer Gebrauchsanleitung noch am Gerät selbst ein entsprechender Sicherheitshinweis vorhanden war. Als Konsequenz dieses Falles werden Mikrowellenherde mit dem Warnhinweis „Nicht geeignet zum Trocknen von Haustieren“ versehen.


Dieses Werk warnt so gesehen parodistisch davor, den Hund in den Wäschetrockner zu geben - auch dort könnte ein Haustier Schaden nehmen. Es ist aus Fluseln hergestellt, die einem Trockner entnommen wurden.


Konsum-Tsunami



Die prägende Erinnerung an das Tsunami-Unglück in Thailand 2004 inspirierte zu diesem Werk, in welchem eine ebenso bedrohliche Konsum-Welle dargestellt wird, von welcher die zivilisierte Menscheit langsam überrollt wird.


Geformt aus Nespresso-Kapsel-Fragmente, welche zum Zeitpunkt der Entstehung des Werkes noch nicht recycled wurden.

Spoiled oder Flucht aus dem "Goldenen Käfig"



... entstand nach einem Kurzurlaub in Dubai, wo einheimische Sommerresidenzen kleinen Schlössern gleichen und die Kinder der Emire in Luxus aufwachsen, alles bekommen, was ihre Herzen begehren und daher sehr verwöhnt - „spoiled“ - sind.


Versuchte Abnabelung - hier will ein solches Kind ausbrechen. Gleich dem König Midas ist es selbst ganz aus Gold, von Geld überhäuft, und wird von buntem Kunststoff stellvertretend für die Flut an Plastik-Spielzeug, die Versuchung, zurückgehalten. Es hat die Augen verbunden, da es von der nüchternen Aussenwelt noch nichts weiss, oder nichts wissen will und versucht durch die Glasscheibe zurückzublicken, die dies jedoch aufgrund ihrer Verspiegelung  nicht zulässt, was seine eingeschränkte Perspektive symbolisieren soll.


Original Scherbe von einer Baustelle eines Luxusappartements in Dubai.


Gedankenregen über der Camargue


Während die Buchstaben der Aphorismen, die hier mit Lack über die Szenerie aufgetragen wurden, gleich den Regentropfen, die langsam an milchigen Scheiben eines gemieteten Hausbootes hinunterlaufen, sich über das Bild legen, blitzen die applizierten Glitzersteinde, welche ebenfalls ein Sprichwort bilden, je nach Lichteinfall auf und ahmen so die flimmernd reflektierten Sonnenstrahlen auf der gekräuselten Wasseroberfläche nach.


Die Ruhe, die Stille und melancholische Stimmung während eines sanften Sommerregens über der Camargue wird hier zum Blick in die Seele.

Justiniens letztes Kapitel oder
Die Aussaat grausamer Gedanken


Einige Seiten aus dem letzten Kapitel des Buches „Justine“ von Donatien Alphonse François de Sade sind hier zu Origami-Schmetterlingen verarbeitet.


Die Installation beschäftigt sich mit der durch diesen Roman unterstützen Verbreitung von perversem Gedankengut; in diesem Falle von blutigen sadomasochistischen Obszönitäten und einer sinnfälligen Moral, die eine konsequente Belohnung der Verbrecher für ihre Schandtaten beschreibt. Sie wendet sich gegen den Versuch, den Leser zu  Materialismus, stark ausgeprägtem ethischem Egoismus und Amoralismus zu bekehren.


Die Flatterhaftigkeit des Schmetterling-Motivs transportiert in diesem Werk den Gedanken der  nicht-linearen Aussaat verstörender Ideen gleich der willkürlichen Bestäubung durch diese Insekten.



Wie Koffein dir die Sicht auf Vincent’s Sternennacht ermöglicht


Dieses Werk ist eine Nachbildung von Vincent Van Gogh’s Werk „Sternennacht“. Ein Mosaik aus Nespresso-Kapsel-Fragmenten - daher der doppeldeutige Titel:


- aufgeputscht durch Koffein bleibt man länger wach, bis in die Nacht hinein und kann daher einen Sternenhimmel sehen


- durch Kaffee-Konsum und hier im speziellen Fall von Nespresso, konnte dieses Werk  "Die Sternennacht" erst entstehen.




Elementeübergreifender Rachefeldzug



Überfischung ist vor allen anderen menschlichen Eingriffen in marine Ökosysteme die wichtigste Ursache für den derzeit zu beobachtenden massiven Rückgang der Bestände vieler Spezies in den Meeres- und Küsten-Gewässern. Zahlreiche  Arten sind bereits vom Aussterben bedroht.


Im Kampf gegen die fortschreitende Plünderung der Meere kämpft sich dieser kleine Fisch zähnefletschend in unsere Dimension und will zurückschlagen.


Der Fisch ist ein Nachbau, allein sein Kiefer und seine Zähne  sind echt, ein Abfall von einem Fischmarkt Nahe Colombo.

Das größte Rätsel ist das Leben


Während der in diesem Rätsel-Rebus versteckte Hinweis leicht zu erkennen sein mag, so ist die Botschaft der braunen Banane nicht wirklich zu durchschauen.


Sich tiefgreifend mit einem Gedankenwerk auseinanderzusetzen, angeregt durch ein verderbendes Lebensmittel - Philosophie, die im Alltag angekommen ist …


Flüstergeheimnis-Tresor  mit Verschwiegenheits-Garantie


Dieses Gips-Ohr lädt ein, dem Verlangen, Geheimnisse weiter zu erzählen, nachzugeben.


Wünsche, Erlebnisse, Erfahrungen, Empfindungen, Erlittenes darf man sich von der Seele flüstern, gleichwohl das Bedürfnis, Bestätigung und Zustimmung zu erfahren oder auf dem Herzen Lastendes mit nur einem Gleichdenkenden, einem uns in unseren Ansichten Bestärkenden zu teilen, nicht restlos befriedigt werden kann. Im Gegenzug wird dieses Ohr ein stiller Mitwissender sein, Anvertrautes nicht weitergeben, nie anders als erwartet kommentieren, niemals enttäuschen.


Der Gips-Abdruck stammt vom Ohr der Künstlerin

Peace

Diesem Werk liegen die Grundideen „Friede“ und „Transparenz“ zugrunde. In einer Welt voll Toleranz und Aufklärung sollte das gegenseitige Verständnis das Misstrauen verdrängen und schlussendlich auch zu der Ablehnung von Erb- oder Kollektivschuld führen.

Die jüdisch klingenden Namen stammen aus einem kalifornischen Telefonbuch und sind in hellumrandeten, die Bilder von KZ-Opfern in rotumrandeten Getränkekapseln eingearbeitet – letztere formen die Buchstaben „P – E – A – C - E“.


Die Willkürlichkeit der Wahl der Namen aus dem Telefonbuch, die letztlich auch keine Rückschlüsse auf jegliche Religionszugehörigkeiten schließen lassen, wird in Beziehung gesetzt zur Irrationalität der Auswahl der Opfer durch das NS Regime aufgrund unterschiedlicher Rassen oder politischer Weltanschauungen.


Durch die enge Aneinanderreihung der Kapseln wird die ‚Anonymität’ der Opfer unterstrichen, die durch große Menge entsteht, wie in einem Telefonbuch; der persönliche Bezug geht verloren, Einzelschicksale verschwimmen.



 



Detailwahrnehmungen liegen oft diametral zur offiziellen Berichterstattung, mit dem Kunstobjekt „PEACE“ wird zur differenzierten Betrachtung angeregt. Erst durch einen Wechsel der Sichtweise - des Blickwinkels - kann der Betrachter die Friedensbotschaft erkennen.


Auch die Verkleinerung / Miniaturisierung fordert den Betrachter auf, genau hinzusehen und sich mit Details zu beschäftigen. Wirft man nur einen oberflächlichen Blick auf das Werk, wird einem die besondere in einem Telefonbuch-Ausschnitt zu findende Markierung wahrscheinlich nicht auffallen - die Signatur des Werkes.


Die Getränkekapseln stehen für die Trivialität des Alltags, der alle verbindet – Opfer, Täter, Beteiligte und Unbeteiligte. Deren Scharfkantigkeit steht für Verletzungen und Schmerzen versus der süßen Flüchtigkeiten des Lebens, die wir Menschen während unseren Feiern, Geselligkeiten und freundschaftlichen Zusammenkünften bei Getränken, Limonade, Bier, etc. zelebrieren.
Im Auge des Betrachters …


Was man hier betrachtet - sind benützte, in Streifen geschnittene, gehäkelte Plastiktaschen in einem Rahmen, welcher zu einer Zeit entstanden ist, in der von Polyethylen oder Polypropylen als Werbeträger noch keine Rede war.

Das Auge des Betrachters sieht es sich „schön“, dieses Historien-Dramatik und Gegenwarts-Gleichgültigkeit gegenüberstellende Werk, in welchem zwei mit Kritisierungspotential ausgestattete Welten aufeinander treffen - der Prunk von damals sowie die Umweltsünden von heute.

Im Korpus der Vase stecken über Jahre hindurch gesammelte, zu einer Kugel verschmolzene Feibra-Werbe-Sackerl.

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